IPPE -

Integration prä- und perinataler Erfahrungen



 

Bei der Integration prä- und perinataler Erfahrungen (kurz IPPE) geht es darum, prägende Erlebnisse aus Schwangerschaft und Geburt - die damals zu überwältigend waren, um sie angemessen verarbeiten zu können - aufzuarbeiten um in der Folge aus den von ihnen verursachten Verhaltensmustern aussteigen zu können.


Wie funktioniert die IPPE?
Alleine das Wissen um die Ursache und Herkunft unserer (unerwünschten) Verhaltensmuster hilft uns bei deren Veränderung...der erste Schritt ist also die "Bewusst-machung" und Anerkennung von Geschehenem. "Damit ich weiß, was ich gebraucht hätte, muss ich wissen, wie es war." Zu erleben, dass die belastende Situation vorbei ist und gemeistert werden konnte, unterstützt dabei zusätzlich.
Die Erfahrung zu machen, dass man jetzt nicht mehr alleine ist, sondern gehört und gesehen wird, ist unglaublich heilsam. So ist es möglich, den eigenen Handlungs- und Reaktionsspielraum (wieder) zu vergrößern und das Leben gelassener und zufriedener zu genießen.

Für das ansehen und bearbeiten von derart frühen Erfahrungen gibt es keine Altersgrenze - es ist sowohl für Babies als auch für Erwachsene gleichermaßen möglich.

(c) Amélie Chapalain
(c) Amélie Chapalain

Der einzige Unterschied besteht darin, dass sich Erwachsene mit Worten ausdrücken können...und es daher bei Babies gilt, ihre Sprache zu entschlüsseln - um zu verstehen wovon sie gerade erzählen.
Doch auch bei älteren Kindern und Erwachsenen passiert ein großer Teil des Erzählens über die Körpersprache...überall dort, wo uns "einfach die Worte fehlen..."


Mögliche Zeichen, dass Babies und Kinder uns etwas von ihrer Geburt oder Schwangerschaft erzählen wollen können sein:

  • Das wiederholte Berühren oder Reiben von Körperstellen (z.B. die Augen, quer über das Gesicht, die Ohren, den Bauch,...) v.a. bei Müdigkeit
  • intensives und/oder langes und/oder häufiges Weinen und Schreien
  • Trink- oder andere Ernährungsschwierigkeiten
  • Einschlaf- und Durchschlafschwierigkeiten
  • Zwicken oder andere "Grobheiten" beim Stillen
  • heftiges Wehren gegen Kleidungsstücke z.B. Haube, Pulli über den Kopf,...
  • wiederholte Überstreckungsbewegungen
  • wiederholte Bewegungen, die "von außen keinen Sinn ergeben"
  • Schwierigkeiten mit Verabschiedungen oder Trennungen
  • ...

Als Erwachsene, die selbst seit Jahren intensive Selbsterfahrung auf diesem Gebiet macht, bin ich immer wieder überrascht, wie viele (unerwünschte) Verhaltensmuster schon in dieser frühesten Zeit ihren Ursprung haben! Und gleichermaßen begeistert, wie viel sich auf diesem Weg verändern lässt!

Natürlich kann man nicht pauschal alles hier begründen, aber sehr häufig wurde zumindest der Grundstein schon hier gelegt...z.B. für Muster die mehr hinderlich als dienlich sind und uns in unserem Handlungsspielraum einschränken.

Wenn also der Wunsch besteht, ein Verhaltensmuster zu verändern...um sich freier und unabhängiger zu fühlen und dadurch das Leben mehr genießen zu können...dann lohnt sich ein Blick auf Schwangerschaft und Geburt in jedem Fall!

In meiner Begleitung schaffe und halte ich einen sicheren Raum, in dem sich all das zeigen darf, was bisher keinen Platz bekommen konnte.
Die erlebten Geschichten dürfen nochmals gespürt, gefühlt und erzählt werden. Dabei liegt mein Fokus darauf, allen aufkommenden Emotionen Raum zu geben...damit sie anschließend auch wieder gehen können und etwas von ihrer Macht über uns verlieren. (M)ein liebevoller Blick auf das was war gibt Halt und Sicherheit und hilft dabei, sich fallen zu lassen...
Es geht nicht ums Bewerten - sondern ums Hören, Sehen und Anerkennen von Allem, was sich zeigen möchte.

(c) Amélie Chapalain
(c) Amélie Chapalain

 

In der Begleitung von Eltern mit ihren Kindern ist es mir ebenfalls eine wichtige Säule, den Eltern den nötigen Halt zu geben, damit sie (wieder) voller Liebe für ihre Kinder da sein und ihnen eine Stütze sein können.
Denn stützen kann nur jemand, der selbst stabil steht!

 

In diesem Zusammenhang ist es mir wichtig zu erwähnen, dass auch ich meine Grenzen habe und sehr gut kenne! Ich freue mich sehr über Anfragen zu diesem Thema und biete hier unglaublich gerne meine Begleitung an! Um selbst "stabil zu stehen" mache ich regelmäßige Selbsterfahrung (um meine "blinden Flecken" bestmöglich zu kennen) und habe ein erfahrenes Team zur Supervision an meiner Seite.
Sollte eine Begleitung einmal meine Kapazität übersteigen, werde ich dies klar und einfühlsam vermitteln und gerne an eine andere Begleitperson verweisen.
Darüber hinaus ersetzt diese Methode (v.a. ist dies bei Babies und Kindern zu beachten! ) keinen Arztbesuch! Unklare und verunsichernde Symptome sollten IMMER ärztlich abgeklärt werden!


„Wenn du einen Ort verlassen möchtest, musst du zuerst einmal dort ankommen, dich (möglichst in Ruhe) umsehen und dann bewusst entscheiden, wieder zu gehen." -

...genau so verhält es sich meiner Meinung nach auch mit (frühen) belastenden Erfahrungen und den daraus resultierenden Verhaltensweisen...


"Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben."-

Hermann Hesse